Wiener Musikverein
Der Wiener Musikverein ist das traditionsreiche Konzerthaus in Wien, in dem sich der berühmte Große (Goldene) Musikvereinssaal befindet, der als einer der schönsten und am besten klingenden Säle der Welt gilt. Eine weltweit bekannte Veranstaltung im Wiener Musikverein ist das regelmäßig zu Beginn eines Jahres durchgeführte Neujahrskonzert.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
1812 wurde in Wien die Gesellschaft der Musikfreunde gegründet. Ab 1831 veranstaltete sie Konzerte in einem kleinen Saal am Tuchlauben, der sich mit nur 700 Sitzplätzen bald als zu klein erwies. 1863 schenkte der Kaiser Franz Joseph der Gesellschaft das Areal gegenüber der Karlskirche, mit der Planung wurde der klassizistische Architekt Theophil Hansen beauftragt. Es sollten zwei Säle werden, ein großer für Orchester - und ein kleiner für Kammermusik konzerte.
Das Haus wurde am 6. Jänner 1870 mit einem feierlichen Konzert eröffnet, und die Kritik lobte sogleich einhellig die grandiose Akustik des goldenen Saales, dessen Ruhm sich in kurzer Zeit in der ganzen Welt verbreitete. Auch der kleine Saal, der 1937 nach Johannes Brahms benannt wurde, erhielt bald den Ruf, ein idealer Ort für Kammermusik zu sein.
Im Jahr 2002 wurden vier kleinere, unterirdische Säle eröffnet, die für Proben, Konferenzen, Workshops oder Empfänge konzipiert sind und für größtmögliche Flexibilität in der Nutzung mit modernster Technik ausgestattet wurden. Ursprünglich hätte diese Erweiterung vom amerikanischen Musik mäzen Alberto Vilar finanziert werden sollen. Nachdem dieser abgesprungen war, half der austro - kanadische Industrielle Frank Stronach aus.
Architektur
Der Musikverein ist im historisierendem Stil , nach Vorbildern aus der griechischen Antike gebaut: Säulen , Karyatiden und Giebel - Reliefs lassen die Assoziation zu, hier sei ein Tempel für die Musik errichtet worden.
Der große Saal ist mit einem Decken gemälde von August Eisenmenger und Plastiken von Franz Melnitzky versehen, der kleine wurde erst 1993 wieder in seiner ursprünglichen Form mit roten Säulen und grünen Marmorwänden wiederhergestellt.
Die vier neuen Säle im Keller des Hauses wurden vom Architekten Wilhelm Holzbauer geplant und nach dem jeweils dominanten Grundbaustoff Glas , Metall , Stein und Holz benannt.
Akustik
Die Gründe für die hervorragende Qualität der Akustik im Goldenen Saal sind zahlreich, umstritten und zum Teil unbeabsichtigte Zufälle: Hansen mußte sich ja auf seine Intuition verlassen, da wissenschaftliche Studien über Raumakustik erst im 20. Jahrhundert durchgeführt wurden.
Abgesehen von den Grund proportionen des Raumes sorgt die Plazierung der Logen , Balkone und Skulpturen für eine ideale Schall streuung , unter dem Parkett befindet sich ein resonierender Hohlraum und die Decke hängt „schwebend“ vom Dachstuhl , anstatt auf Säulen zu liegen, und kann daher freier mitschwingen.
Zahlen
Saal | Grundfläche | Höhe | Kapazität |
Großer Saal | 48,8 x 19,1 m | 17,75 m hoch | 1744 Sitz- und ca. 300 Stehplätze |
Brahmssaal | 32,5 x 10,3 m | 11 m hoch | ca. 600 Plätze |
Gläserner Saal/Magna Auditorium | 22 x 12,5 m | 8 m hoch | 380 Plätze |
Metallener Saal | 10,5 x 10,8 m | 3,2 m hoch | 126 Plätze |
Steinerner Saal/Horst Haschek Auditorium | 13 x ~8,6 m | ~3,3m hoch | 70 Plätze |
Der Hölzerne Saal ist nicht als Konzertsaal vorgesehen und fehlt daher in dieser Liste.
Weblinks
Koordinaten:
48° 12′ 02.1" N, 16° 22′ 20.4" O
Kategorien : Kultur (Wien) | Konzerthaus
Informationen aus der Umgebung
Weitere Artikel aus der Umgebung
- Haus der Musik
- Donnerbrunnen
- Hochstrahlbrunnen
- Freihaus auf der Wieden
- Heinrichshof (Wien)
- K. u. k. Kriegsschule (Wien)
- Kaiserliches Zeughaus
- Palmenhaus (Wien)
- Hotel Sacher
- Wiener Konzerthaus
- Wiener Staatsoper
- Akademisches Gymnasium (Wien)
- Stadtbahnstation Karlsplatz
- Karlsplatz (Wien)
- Schwarzenbergplatz
- Wiener Naschmarkt
- Akademietheater (Wien)
- Etablissement Ronacher
- Theater an der Wien
- Wiener Secession
- Burggarten Wien
- Albertina (Wien)
- Palais Erzherzog Albrecht
- Palais Leitenberger
- Palais Lobkowitz
- Palais Schwarzenberg
- Stadtpalais des Prinzen Eugen
- Kapuzinerkloster Wien
- Wieden (Wiener Bezirksteil)
- Kapuzinergruft
- Wiener Karlskirche
- Augustinerkirche (Wien)
- Café Museum
- Geniedirektionsgebäude
- Kärntner Straße
- Akademie der bildenden Künste Wien
- Technische Universität Wien
- Theater am Kärntnertor
- Palais Esterházy an der Kärntnerstraße
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wiener Musikverein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Wiener Musikverein verfügbar.