Rupertikirtag
Beim Rupertikirtag handelt es sich um das Domkirchweihfest zu Ruperti in Salzburg, welches jĂ€hrlich um den 24. September in Salzburg abgehalten wird. Veranstaltungsort sind die PlĂ€tze in der Salzburger Innenstadt rund um den Dom. Der Rupertikirtag ist eines der traditionellsten Volksfeste in Ăsterreich und wird jĂ€hrlich von mehr als 100.000 Menschen, verteilt auf 5 Tage besucht.
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Geschichte
Am 24. September 774 weihte Bischof Virgil den von ihm errichteten Dom und lieĂ die Gebeine des hl. Rupert, dem ersten Erzbischof von Salzburg, vom Stift St. Peter in das neue Gotteshaus ĂŒberfĂŒhren. Seither ist dieser Tag ein Feiertag und die Salzburger richten zu Ehren ihres Schutzpatrons ein Fest aus. Der 24. September entwickelte sich in Folge zu einem Schicksalstag fĂŒr die Salzburger Bevölkerung. Im Jahre 1127 nahm Erzbischof Konrad I. die Neueinweihung des Doms nach einem Brand ebenso am 24. September vor, wie Erzbischof Paris Graf von Lodron die Einweihung des unter ihm neu errichteten Doms im Jahr 1628.
Kaiser Otto II. duldete in einer Verleihung vom 25. Mai 996 das Rege treiben um den 24. September. Die âSankt Ruperts Dultâ war geboren. Im Jahr 1331 findet sich in den historischen Schriften der Stadt Salzburg erstmals die Bezeichnung âRupertikirtagâ, aber erst Kaiser Friedrich II. legalisierte im Jahr 1482 den Kirtagstrubel, indem er das Marktrecht verlieh. Der Rupertitag am 24. September wurde zum wichtigsten Handelstag im Jahreskreis, wo rechtliche und geschĂ€ftliche Angelegenheiten, etwa Erbrechts- und Leibgedingsverleihungen, geregelt wurden.
Im Mittelalter beschrĂ€nkte sich der auch als âDultâ (von dulden) bezeichnete Jahrmarkt zunĂ€chst auf die Vorhalle des Salzburger Doms und den Dombezirk, breitete sich aber in der frĂŒhen Neuzeit rund um den Dom aus. Ab 1856 verlegte man den Jahrmarkt fĂŒr 30 Jahre auf den Mirabellplatz bei der alten Schranne und spĂ€ter bis 1896 in die heutige Franz Josef StraĂe und Wolf Dietrich StraĂe.
Aus dem Jahr 1873 findet sich eine detaillierte Schilderung des Rupertikirtags vom Salzburger Lokalhistoriker Karl Adrian. JahrmĂ€rkte erlebten im ausgehenden 19. Jahrhundert eine HochblĂŒte, wobei Schaustellungen den gröĂten Andrang erhielten. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es zu dieser Zeit weder Kino noch Fernsehen gab. So wurden in Panoptikums Foltermethoden und Königsmorde nachgestellt, Indianer und Eingeborene mit ihren Kriegern fĂŒhrten wilde TĂ€nze auf und orientalische VorfĂŒhrungen brachten die arabische Kultur nahe. Besonders beliebt waren zu dieser Zeit Schaustellungen, die wilde Tiere zeigten.
1977 wurde der Rupertikirtag der Neuzeit vom findigen GeschĂ€ftsmann Erwin Markl auf die PlĂ€tze um den Salzburger Dom gebracht. GröĂtes Augenmerk wird dabei auf das historische Vorbild gelegt. So finden sich heute ausschlieĂlich alte FahrgeschĂ€fte , Brauchtum und fast vergessenes Handwerk auf dem Rupertikirtag ihren Platz. Verpönt sind bis heute hydraulisch betriebene FahrgeschĂ€fte, laute Musik von CDs und ĂŒbermĂ€Ăige Werbetransparente.
Daten und Fakten
Der Rupertikirtag findet jedes Jahr um den 24. September fĂŒr 5 Tage statt. In dieser Zeit besuchen mehr als 100.000 Besucher das Fest. Die touristische WertschĂ€tzung und Bekanntheit des Rupertikirtags steigt von Jahr zu Jahr, vor allem weil die Veranstaltung durch einzigartige AuthentizitĂ€t besticht. Im Gegensatz zum nahe gelegenen und gleichzeitig stattfindenden Oktoberfest in MĂŒnchen wird der Rupertikirtag als Familienfest angesehen.
Attraktionen
Historische FahrgeschÀfte
Sein besonderes Flair erhĂ€lt der Rupertikirtag durch die ausschlieĂlich historischen FahrgeschĂ€fte. Manche von ihnen sind bereits knappe 200 Jahre alt. Zu einem Symbol des Rupertikirtag wurde der Kettenkarussell mit Baujahr 1848. Dieser wird nur mehr am Rupertikirtag zur Aufstellung gebracht und erfreut seit Generationen die Besucher.
Gastronomie
Die gastronomische Versorgung des Rupertikirtags orientiert sich an traditioneller Hausmannskost. Neben dem Festzelt, welches volksfesttypische Gerichte wie BrathĂŒhner und Ochsenbraten vertreibt, bieten andere GastronomiestĂ€nde den Besuchern eine nahezu vollstĂ€ndige Auswahl Salzburger SpezialitĂ€ten. ErwĂ€hnenswert sind hierbei die Salzburger JĂ€gerschaft mit ihrem Wildbret, die KnödelhĂŒtte und die Steckerlfische .
Handwerk
Seit 1982 stellen ca. 30 nahezu in Vergessenheit geratene Handwerksberufe in der Sonderschau âlebendiges Handwerkâ ihre Berufe vor. Viele dieser Berufe sind im Begriff in Vergessenheit zu geraten und werden als selten eingestuft. Beispielhaft seien hier die Federkielsticker , die SĂ€ckler und die Hutmacher genannt.
Musik und Tanz
Der Rupertikirtag verschreibt sich zu 100% traditioneller Musik. SĂ€mtliche Darbietungen finden im Bereich Brauchtum statt, wobei Volksmusik und Tanz im Vordergrund stehen. Jedes Jahr finden auch VorfĂŒhrungen auslĂ€ndischer Brauchtumsgruppen statt. Im Festzelt wird ausschlieĂlich Blasmusik geboten.
PawlatschenbĂŒhne
Ein weiteres Unikum des Rupertikirtags ist die so genannte PawlatschenbĂŒhne . Eigens fĂŒr den Rupertikirtag nach altem Vorbild rekonstruiert, finden auf ihr verschiedene TheatervorfĂŒhrungen statt.
Salzburger Hanswurst
Die historische Figur des Hanswurst kann als Maskottchen des Rupertikirtags bezeichnet werden.
Sonstiges
Neben den oben erwÀhnten Attraktionen finden verschiedene Messen im Dom statt um dem eigentlichen Grundgedanken, der Domkirchweih zu Ruperti, gerecht zu werden. Den Salzburger Bauern wird am Rupertikirtag ebenso Platz zugestanden wie den Marktfieranten, der historischen Kirtagsorgel, uvam.
Kategorien : Salzburg (Stadt) | Volksfest
Wikipedia
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