Friedhof Ohlsdorf
Der Friedhof Ohlsdorf im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf ist mit 405 ha der größte Friedhof Europas nach Fläche. Durch die Ausdehnung der Stadt wurden Begräbnisstätten knapp und seit 1854 wurden vom Senat Überlegungen angestellt, wo ein neuer Großfriedhof für Hamburg angelegt werden könnte. Dieser Friedhof sollte im Zeichen der Säkularisierung für die Toten aller Religionen und Konfessionen offen sein.
1874 war ein großer Teil des Geländes zwischen der Fuhlsbüttler Straße und der preußischen Grenze Richtung Bramfeld aufgekauft, ab 1877 die ersten Bestattungen vorgenommen. Bislang sind hier 1,4 Millionen Menschen beigesetzt worden, und auf dem gesamten Areal befinden sich 280.000 Grabstellen. Noch mehr Tote behergt in Europa nur der Wiener Zentralfriedhof . Die Erweiterung auf die heutige Größe nach Osten bis zur Bramfelder Chaussee erfolgte bis 1920 in mehreren Schritten.
Die Planungen sahen von vornherein eine Ablösung aller innerstädtischen Friedhöfe Hamburgs vor.
Bereits 1929 wurde erwartet, daß sich die Kapazität des Friedhofes in den 1940ern erschöpfen würde und man begann mit der Planung eines weiteren Zentralfriedhofs im Hamburger Osten. Dieser, der Friedhof Öjendorf, wurde 1966 in Betrieb genommen.
Neue Beisetzungen außerhalb bestehender Gräber werden nur dann vorgenommen, wenn in einem kleineren Teilareal die Ruhenszeit aller Gräber nach der letzten Beisetzung aabgelaufen ist und alle Gräber im betreffenden Abschnitt aufgehoben werden können.
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Anlage
Das Konzept des Friedhofes wurden als Plan und Modell auf der Pariser Weltausstellung 1900 mit einem grand Prix ausgezeichnet.
Im westlichen, älteren Teil herrschen große parkartige Strukturen vor. Hier sind auch die Grabmale vieler prominenter Hamburger. Einzelne Mausoleen wurden als Ersatz für die Grabanlagen der aufgegebenen alten Friedhöfe hier angelegt.
Der östliche, neuere Teil ist strenger geometrisch angelegt. Auch hier sind die einzelnen Gräberbezirke durch großzügige Hecken und Bäume getrennt.
Zwei Buslinien führen über den Friedhof, der rund 18 km Fahrstraßen hat.
Der Friedhof ist wegen der artenreichen Bepflanzung auch als Park sehenswert, besonders zur Zeit der Rhododendronblüte .
Bauwerke
Als letztes Projekt realisierte Fritz Schumacher das neue Krematorium und die Feierhallen im Klinkerstil am Haupteingang Ohlsdorf, bevor er 1933 von den Nationalsozialisten abgelöst wurde. Gegenüber befindet sich die Gedenkstätte für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung. In 105 ober- und 29 unterirdischen Urnengefäßen befinden sich Asche und Erde aus deutschen Konzentrationslagern.
Grabdenkmäler
Die Ausgestaltung der Gräber unterlag Regelungen, ließ aber viel Spielraum für künstlerische Ausgestaltung. Hier finden sich Grabplastiken, die von Xaver Arnold , Ernst Barlach , Arthur Bock , Hans Dammann , Annie Kalmar , Richard Kuöhl , Hugo Lederer , Albert Leistner , Gerhard Marcks, Stefan Sinding und anderen gestaltet wurden.
Kriegsgräber
Auf dem Gelände befinden sich zwei deutsche und britische Soldatenfriedhöfe beider Weltkriege.
Ein kreuzförmig angelegtes Massengrab (ca. 38.000 Tote, offizielle Bezeichnung Sammelgrab) mit dem zentralen Mahnmal von Gerhard Marcks mit einer monumentalen Figurengruppe (Fahrt über den Styx) erinnert an die Opfer der Bombennächte vom 25. Juli bis 3. August 1943.
Die Gräber der bekannteren Hamburger sind hier nachzulesen:
Weblinks
- http://www.ohlsdorf.de/friedhof/ohlsgeschichte.php3
- http://www.friedhof-hamburg.de/ohlsdorf/index.htm
- Fotos vom Friedhof und Prominentengräbern
- Fotos der Kapellen und einiger Sehenswürdigkeiten
- sehr umfangreiche Informationen mit vielen Fotos
Koordinaten:
53° 37' 29" N, 10° 3' 42" O
Kategorien : Bauwerk in Hamburg | Friedhof in Hamburg | Sehenswürdigkeit (Hamburg)
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Wikipedia
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