Lechtalheiden
Als Lechtalheiden werden mehrere Heideflächen im Bereich des Lechtals im Umfeld von Augsburg zusammengefasst.
In den Aubereichen und den Leiten des Lechs zeigen sich seltene, „ursprüngliche“ Lebensräume. Sie bilden letzte Refugien einer spezialisierten Tier- und Pflanzenwelt. Die schützenswerten Heiden und Auen locken zahlreiche Besucher und erfreuen von März bis Oktober mit ihrer Blütenpracht.
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Geologie
Die Entstehung des Lechtales liegt weit zurück. In mehreren Kalt- und Warmperioden der Eiszeit ( Rißeiszeit , vor ca. 12.000 Jahren) wälzte sich der Lechgletscher vor und zurück. Große Mengen Schotter wurden auf diese Weise in nördliche Richtung transportiert. Die Schotterhalden türmten sich an und wurden auch wieder abgetragen, bis die Eiszeit durch unsere Wärmeperiode abgelöst wurde. Es entstand ein Schotterprofil, welches sich in Donaurichtung immer weiter ausdünnt. Die Mächtigkeit in Augsburger Raum beträgt mehrere Meter.
Dieser Schotterbelag liegt auf der in der Tertiärzeit entstandenen Filzschicht auf. Diese Filzschicht ist im Gegensatz zur Schotterschicht nur gering wasserdurchlässig.
Die Schotterschicht wird an vielen Stellen noch von einer folgenden Schicht bedeckt. Tundrawinde wehten eine Lößschicht auf, die eine Höhe von bis zu 3 Metern erreicht. Bereiche mit fehlender Lößschicht weisen einen bis zu 60 cm tiefen Verwitterungsschotter auf. Das Lechtal selbst hat im Untersuchungsgebiet eine Breite von 10 bis 15 Kilometern und wird durch 10-50 Meter hohe Ränder begrenzt.
Die typischen Lechtal-Lebensräume entstanden auf den Bereichen, welche eine geringe Lößdecke aufweisen. Dies erklärt sich durch den Umstand, daß Regenwasser schnell in den Schottergrund versickert. Daher auch der Begriff "Trockenrasen" oder "Schotterheide". Man beschreibt im Lechtal mehrere Hochterassen. Diese wurden ebenfalls von Schmelzwasserschottern aufgebaut und zeigen die Lößschicht. Folgende Hochterassen sind für das Gebiet relevant:
- Augsburger Hochterasse
- Langweider Hochterasse
- Merchinger Hochterasse
Wichtige Niederterassen:
- Haunstetter Niederterasse, mit fehlender Lößschicht.
Der hohe Kalkanteil bedingt das Wachstum besonderer "kalkholder" Pflanzen. Bereiche, die eine konstante Lößschicht aufweisen, wurden zum größten Teil in Ackerflächen umgewandelt. Dabei würde die Lößschicht entkalkt und zu Lößlehm umgewandelt.
Naturschutzgebiete
Von den einst großflächigen Föhren- und Auwäldern, sowie der Heidelandschaft sind nur noch ca. 1% erhalten geblieben. Die Flächen stehen heute unter Naturschutz und stellen um Augsburg die wichtigsten Restflächen der Urlandschaft Lechtal dar. Hier sind zu nennen:
- Haunstetter Stadtwald
- Handtuchwald
- Hurlacher Heide
- Königsbrunner Heide
- Kissinger Heide
- Tierhauptener Heide
- Ötzer Heide
Es gibt auch Projekte, die Anlass zur Hoffnung auf ein neues Umweltbewußtsein geben:
- Kissinger Bahngruben (Ausgleichsfläche der deutschen Bahn)
- Merchinger Heide (2005 eingeweihte Regenerationsheide)
Vegetation
Auf den Heide- und Auwaldflächen des Augsburger Bereichs haben sich viele Pflanzen unterschiedlicher Regionen eingebürgert. Der Lech dient dabei als Florenbrücke. So konnten hier einige Alpenpflanzen Einzug halten, darunter finden sich viele Enzianarten. Durch das warme Mikroklima konnten sich auch italienische Ragwurzarten halten, im Laufe der Zeit bildeten sie eigenständige Arten aus. Insgesamt finden sich auf den Lechheiden 28 unterschiedliche Orchideenarten. Zudem finden sich noch sogenannte Eiszeitrelikte, dabei handelt es sich um Arten, welche die letzte Eiszeit überdauert haben.
- Dealphine Arten
Alpengewäche wie Kugelblume oder Enzian
- Kontinentale Arten
Arten östlicher Steppengebiete wie Kalkaster oder Geißklee
- Submediterrane Arten
Pflanzen des Mittelmeerraumes, auf den Lechheiden vier sehr seltene Ragwurzarten
Orchideen des Lechtales
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Weitere Prägearten
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Enzianarten
- Schwalbwurz-Enzian
- Stengelloser Enzian
- Kreuz-Enzian
- Schlauch-Enzian
- Frühlingsenzian
- Gefranster Enzian
- Deutscher Enzian
Die Vegetationsbestände der Lechheiden zeigen oft große Unterschiede, auch wenn sie nur einige Kilometer trennen. Dafür scheint vor allem das Bodenrelief verantwortlich zu sein. Einige Heiden weisen ein fast ebenes Gelände auf, andere verfügen über eine flussgeformte Landschaft mit Senken, Vertiefungen und Rinnen. Zudem ist die geometrische Lage der Fläche entscheidend. So können die Heiden in Geländevertiefungen, auf Hügeln oder in Flussnähe liegen. All diese Faktoren beeinflussen das jeweilige Mikroklima .
Eine Besonderheit befindet sich nördlich von Augsburg: Im Auwaldbereich bei St. Stephan, nähe Rehling, findet man Deutschlands einziges Taglilienfeld. Die Blüten tausender wildwachsender Exemplare können von Juni bis Juli betrachtet werden.
Die Königsbrunner Heide erlangte durch ihre Sumpf-Gladiolen-Blüte eine große Bekanntheit in der botanischen Welt. In feuchten Sommern erblühen tausende dieser Glocken und lassen die Heide pinkfarben schimmern.
Weblinks
Kategorie : Naturschutzgebiet (Bayern)
Informationen aus der Umgebung
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